Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, guten Morgen, fangen wir an. Wir hatten uns letztes Mal mit symmetrischen B-Linear-Formen
beschäftigt, weil wir gesehen hatten, jede B-Linear-Form, oder man kann das auch allgemeiner
formulieren, für alpha-B-Linear-Formen lässt sich zerlegen in einen symmetrischen oder
antisymmetrischen Anteil. Den antisymmetrischen, den alternierenden Anteil müssen wir uns dann
im Anschluss noch kümmern. Und zum anderen hatten wir gesehen, dass wenn wir uns nur für die
quadratische Form einer B-Linear-Form interessieren, nur der symmetrische Anteil da sozusagen ein Wort
mitredet. Der antisymmetrische ist gar nicht sichtbar und die quadratische Form wird jetzt
das abstrakte Werkzeug sein, um so eine alte geometrische Frage wie die Klassifizierung von
Quadrücken anzugehen. Das ist also das eigentliche Ziel heute, das wir gleich losgehen werden. Als
Vorbereitung dafür haben wir uns angeschaut, wie kann man durch Kongruenztransformationen
symmetrische B-Linear-Formen auf eine möglichst einfache Gestalt bringen und sind da bei diesem
Satz, mit dem wir geendet haben, herausgekommen. Wir haben gesehen, das ist letztendlich etwas,
was uns für C und R wohl bekannt ist, oder da ist uns sogar mehr bekannt. Wir haben gesehen,
dass wir eine symmetrische B-Linear-Form im Allgemeinen, wir müssen nur den Fall der
Charakteristik gleich zwei, also des endlichen Körpers mit zwei Elementen ausscheiden, dass wir
im allgemeinen Fall eine Basis finden können, die sozusagen orthogonal bezüglich der B-Linear-Form
ist, mit der Konsequenz, das dementsprechend die Gramsche Matrix, die darstellende Matrix-Diagonal-
Gestalt bekommt. Tatsächlich wissen wir unter dem Stichwort Hauptachsen-Transformation im
Reellen und Komplexen schon mehr, wir wissen, dass wir diese Transformation sogar mit unitären
Matrizen bewerkstelligen können, was jetzt hier in dem allgemeinen Beweis, den wir jetzt noch
mal für allgemeine Körper gemacht haben, nicht zum Ausdruck kommen kann. Gut, da wird jetzt noch
mal verglichen, auf der einen Seite die Konkurrenztransformation, auf der anderen Seite
die Ähnlichkeits-Transformation, die dann, wenn diese eine unitäre ist, dann zusammenkommen,
das haben wir schon mehrfach diskutiert. Und jetzt ein weiterer Schritt sozusagen zu einer
Standardform, wie kann man diese Diagonalmatrix zumindest in dem Fall des reellen bzw. komplexen
Skalankörpers noch weiter vereinfachen. In beiden Fällen wissen wir, dass die Diagonal-Einträge
reelle Zahlen sind, auch wenn wir den Körper C zugrunde legen. Das heißt, wir können die
erst einmal ordnen, der Größennacht oder wie auch immer wir sie ordnen wollen. Wir können sie auch
so ordnen, dass wir erst die Positiven anfügen, vielleicht der Größennacht geordnet, dann die
Negativen und dann die Werte 0. Das passiert alles mit Permutationsmatrizen. Das heißt also,
wenn wir vorher schon mit einer unitären Transformation auf diese Diagonalgestalt
gekommen sind, dann tut sich da nichts mehr. Also das verschlechtert sich nicht, das bleibt
weiterhin eine unitäre Transformation. Und jetzt stehen aber hier nicht positive Zahlen und nicht
negative Zahlen, sondern steht 1 und minus 1. Das bedeutet natürlich schon der Matrix etwas Gewalt
antun, das heißt, die ganzen Längeninformationen, die jetzt in diesen Eigenwerten, was wir auch schon
allgemein in den Singulärwerten gesehen haben, kodiert ist, die wieder zu vergessen und alle
Längen sozusagen, alle Koordinatenlängen so zurechtzuschieben, dass hier eben bei den positiven
Werten nur 1 stehen und bei den negativen Werten nur minus 1. Auch das ist durch eine Konkurrenz-
Transformation zu machen. Man nehme einfach von links und rechts Diagonalmatrizen, die eben hier
die Wurzeln der betreffenden Zahlen und hierfür die Wurzeln der betreffenden negativen dieser Zahlen
beinhalten und dann bzw. eben gerade 1 durch davon und durch die Multiplikation erzeugen wir dann
hier die 1 und hier die minus 1. Nur dieser Transformationsschritt ist kein unitärer Schritt
natürlich mehr. Also da wird das kaputt gemacht. Also wir werden später unterscheiden, ob wir eine
affine Normalform von Quadrücken haben wollen, wo wir sozusagen alles zulassen, Affinitäten als
Transformation oder wir euglidische Normalform haben wollen, wo wir nur Bewegungen, also auf
orthogonale Transformationen aufbauende Affinitäten zulassen wollen und da macht sich dann dieser
Unterschied bemerkbar. Wenn wir alles affin machen, dann kann jede Ellipse zu einem Kreis
zusammengeschoben werden, natürlich durch entsprechende Skalierung der Achsen. Wenn wir
das nicht zulassen, bleibt eine Ellipse eben eine Ellipse mit ihren beiden wesentlichen Kennzahlen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:34:04 Min
Aufnahmedatum
2011-11-30
Hochgeladen am
2011-12-01 14:01:22
Sprache
de-DE